Es ging in den letzten Wochen verstärkt um das Selbstbewusstsein des Hundes. Unterschiedlichste Maßnahmen helfen bei der Stärkung dessen, aber der wichtigste Schritt wird oft außer Acht gelassen: man sollte damit beginnen den Hund auch eigene Entscheidungen treffen zu lassen. Denn ein Hund, der permanent vom Halter abhängig ist bzw. Situationen hilflos ausgeliefert ist, wird kein Selbstvertrauen entwickeln können.
Was in der Hundehaltung oft vergessen wird ist, dass unsere Haustiere auch Lebewesen sind, die ihre eigenen Entscheidungen treffen wollen und sollen. Tierhaltung sollte keine Sklavenhaltung sein, sondern ein harmonisches Zusammenleben. Dazu gehört auch den Hund selbstständig Denken und Handeln zu lassen.
Viele Hundehalter haben Angst davor selbstständige Hunde zu erhalten, denn es macht ihnen Sorge die Kontrolle zu verlieren. Davor braucht man sich jedoch nicht fürchten, denn wir Menschen kontrollieren ja ohnehin alles: wann und wie viel Futter der Hund erhält, wann der Hund hinaus geht, wann der Hund sich lösen darf, welchen Aktivitäten der Hund nachgehen darf, und Vieles mehr. Also alles was das Leben des Hundes ausmacht. Der Mensch hat also ohnehin die Führung und es gibt auch weiterhin Regeln, die der Halter natürlich umsetzt.
Was können wir tun um selbstständige Hunde zu erhalten?
Gute Entscheidungen belohnen! Immer dann wenn ein Hund eine gute Entscheidung trifft, dann sollte man sie entsprechend bestärken. Also durch ausreichend Lob und/oder Belohnungen. So erhält der Hund Wertschätzung und ein positives Erlebnis. Zusätzlich wird der Hund diese Entscheidung, die sich für ihn ausgezahlt hat immer öfter treffen – es zahlt sich also auch für den Menschen aus gute Entscheidungen des Hundes zu belohnen!
Ein Beispiel dafür: Layla hat sich früher vor Hundebegegnungen gefürchtet. Ein wichtiger Part des Trainings war es für uns also rechtzeitig auszuweichen. Layla hat innerhalb kürzester Zeit gelernt, dass Ausweichen sinnvoll ist und sie dadurch „der Gefahr“ entgehen kann. Sie hat also immer öfter auch selbst die Entscheidung getroffen auszuweichen und wurde dafür überschwänglich gelobt und auch entsprechend belohnt. Hat sie eine „falsche“ Entscheidung getroffen – zum Beispiel in eine schlechte Richtung auszuweichen, wo nicht genügend Platz war, dann habe ich einfach eingegriffen und ihr eine bessere Alternative gezeigt.
Ihr seht, man gibt also keineswegs die Kontrolle ab, wenn man den Hund selbstständig agieren lässt 🙂