Das Internet als Ratgeber
Das Internet, sowie die Sozialen Medien sind ein unerschöpflicher Wissensquell. Egal zu welchem Thema man Infos sucht, man wird in jedem Fall fündig werden. Der Haken bei der Sache: JEDER kann Informationen online stellen oder Ratschläge geben – es ist dazu keinerlei Qualifikation nötig.
Hundeerziehung ist ein sehr emotionales Thema, bei dem man sich auch gerne andere Meinungen und Inputs einholt. Doch sollte man das übers Internet machen? Meiner Meinung nach ist Hilfe vor Ort immer sinnvoller. Wenn man aber trotzdem gerne Informationen online einholt, dann gibt’s hier ein paar Tipps worauf man achten sollte.
Gute Online-Tipps
Die Lebenssituation von Hund und Halter wird miteinbezogen.
Es werden Erklärungen gegeben WARUM man das Training so umsetzen sollte. Im besten Fall inkl. Quellenangaben!
Es werden Gründe und Ursachen für das Verhalten gesucht.
Es werden Fragen gestellt um Gründe und Ursachen zu identifizieren!
Es werden Ausbildungen und Qualifikationen angeben (auf Nachfrage).
Es wird dazu geraten einen Trainer vor Ort zu kontaktieren.
Die Tipps basieren auf Training und nicht auf dem Einsatz von Hilfsmittel.
Die Tipps sind tierschutzkonform!
Die Tipps basieren auf den Erkenntnissen der Lerntheorie und den daraus resultierenden Gesetzen!
Es wird darauf hingewiesen, dass Training einige Zeit dauert, bevor es Ergebnisse bringt.
Auf Kritik wird mit fachlichen Argumenten reagiert.
Die Tipps sind empathisch und zielen nicht darauf ab die Vertrauensbasis zwischen Mensch und Hund zu zerstören.
Schlechte Online-Tipps
Es werden strafbasierte Trainingsanleitungen gegeben, wie den Hund anzuschreien, anzuspritzen, zu schlagen, zu erschrecken etc.
Es werden Trainingstipps gegeben, die nicht-tierschutzkonform sind.
Es werden Pauschallösungen gegeben, die bei (angeblich) jedem Hund funktionieren sollen.
Als fachliche Expertise wird angegeben, dass „man schon immer Hunde gehabt hat“.
Als Ursache für das unerwünschte Verhalten werden Bindungs- oder Rangordnungsprobleme angegeben.
Es werden keine Fragen gestellt, sondern einfach Tipps gegeben, ohne die Hintergründe zu kennen.
Statt Trainingstipps wird zum Einsatz von Hilfsmitteln wie Wasserspritzflaschen, Wurfgeschossen, Erziehungshalsbändern, Stachelhalsbändern, Stromimpulsgeräten etc. geraten.
Der Tipp-Schreiber ist nicht kritikfähig und reagiert aufgeregt oder unhöflich, wenn er kritisiert wird.
Es werden Tipps gegeben, die (angeblich) sofort wirksam sind.
Es wird von empathischen Handlungen abgeraten um „Angst nicht zu verstärken“.