Eine blöde Situation und plötzlich knurrt der Hund und zeigt die Zähne! Im Zusammenleben zwischen Mensch und Tier kann das immer mal vorkommen. Die erste Reaktion darauf ist zumeist, dass der Hundehalter anfängt den Vierbeiner auszuschimpfen. Doch das sollte man auf keinen Fall tun! Viel besser ist es, sich zu entfernen und den Hund dafür zu Loben! Was, Loben? Ja, ihr hab richtig gelesen 🙂
Warum knurrt der Hund?
Knurren ist in erster Linie in ein wichtiges Warnsignal. Der Hund zeigt damit, dass er nicht verletzen will (denn sonst würde er ja sofort zubeißen), aber dass er durchaus bereit ist sich zu wehren. Warum der Hund knurrt kann viele Gründe haben: der Hund hat vielleicht Angst oder Schmerzen, er möchte eine Ressource nicht hergeben, er wurde in eine unangenehme Situation gebracht, etc.
Was ist zu tun, wenn der Hund knurrt?
Sofort Hände weg vom Hund bzw. weggehen vom Hund! Wenn man selbst nicht der Auslöser ist, dann entfernt man den Auslöser schnellstmöglich. Denn das Wichtigste ist, die Situation sofort zu entschärfen und so Beißvorfälle zu verhindern. Hat der Hund einmal gelernt, dass Knurren nichts bringt und er hinschnappen muss, um (für ihn) Schlimmeres zu verhindern, dann kann es passieren, dass er irgendwann nicht mehr knurrt, sondern gleich schnappt oder beißt.
Das wollen wir auf keinen Fall. Deshalb lieber die Situation sofort entschärfen. Im besten Fall lobt man den Hund sogar dafür, dass er geknurrt hat! Denn das Warnsignal ist unglaublich wichtig und wir sollten dankbar dafür sein, wenn der Vierbeiner warnt.
Aber dann lernt er doch, dass er gewonnen hat?
Ja das tut er! Und das ist auch gut so! Denn wir wollen Hunde haben, die lernen dass knurren reicht, dass sie nicht schnappen oder sogar beißen müssen. Macht der Vierbeiner nämlich die Erfahrung, dass knurren nicht ausreicht, dann wird er das Alarmsignal zukünftig weglassen und gleich schnappen. Das will niemand, denn dann können schwerwiegende Verletzungen folgen.
Wie verhindere ich das Verhalten zukünftig?
Das Ziel sollte nicht sein, knurren oder Zähne zeigen zu verbieten! Weiß man welche Situationen für den Hund schwierig sind, dann sollte man aktiv daran trainieren diese zu verbessern.
Zum Beispiel: der Hund verteidigt Ressourcen? Dann trainiert man daran, dass der Vierbeiner lernt Dinge freiwillig herzugeben. Oder der Hund hat Angst vor der Bürste? Dann ist Medical Training eine gute Idee, damit der Hund zukünftig gerne mitarbeitet. Vielleicht lässt sich der Hund an bestimmten Stellen nicht anfassen? Dann hat er eventuell Schmerzen und muss behandelt werden.
So kann man das Zusammenleben langfristig verbessern!