Mythos: Mischlingshunde sind gesünder als Hunde vom Züchter!

Noch immer hält sich hartnäckig das Gerücht, das Mischlinge deutlich gesünder sind als Rassehunde. Will man ein neues Familienmitglied aufnehmen hört man von vielen Seiten „nimm dir einen Mischling, die sind gesünder!“. Außerdem ist neuerdings auch immer wieder zu hören, dass „Straßenhunde deutlich gesünder sind“. Was ist dran an diesen Aussagen?

Der Rassehund

Der Rassehund bringt das Problem bestimmter Erbkrankheiten mit sich. Mittlerweile ist fast jede Rasse genetisch vorbelastet – manche mehr, manche weniger. Warum sollte man sich also überhaupt einen Rassehund nehmen, wenn man sich die Probleme dessen bewusst macht? Einer der Vorteile am „Züchterhund“ ist, dass beide Elterntiere entsprechend untersucht wurden, bevor sie zur Zucht eingesetzt werden. Dabei sollte nicht nur auf die vorgeschriebenen Erkrankungen untersucht werden, sondern im besten Fall werden auch viele andere Untersuchungen beauftragt.

So kann sichergestellt werden, dass die Welpen die bestmöglichen Genanlagen haben. Dies setzt die Wahl eines verantwortungsvollen Züchters voraus! Dennoch sind alle Untersuchungen der Elterntiere niemals ein Garant für absolut gesunde Welpen. Das Restrisiko kann aber mit der richtigen Züchterwahl deutlich minimiert werden.

Gesunde Mischlinge?

Wie gesund sind Mischlinge? Die (mehrfache) Kreuzung von verschiedenen Rassen erweitert den Genpool deutlich. Damit lassen sich tatsächlich einige Krankheiten vorbeugen. Dies setzt jedoch voraus, dass die verpaarten Hunde auch gesund waren. Die Problematik hier, ist das die Elterntiere von „Unfallwürfen“ in den seltensten Fällen komplett gesundheitlich durchgecheckt werden. Es wurde also nicht festgestellt ob die Hunde  Träger von Krankheiten oder gar bereits erkrankt sind. Es lässt sich also nichts über die Gesundheit der Welpen sagen.

Dieselbe Problematik ergibt sich bei Straßenhunden: oft sind die Elterntiere nicht oder nur unzureichend bekannt. Natürlich können sich massiv erkrankte Hunde im Leben auf der Straße nicht fortpflanzen. Werden Erkrankungen jedoch erst später zu einem Problem – zum Beispiel Gelenkserkrankungen – dann hat der Hund oft noch die Möglichkeit sich fortzupflanzen und diese weiterzugeben.

Fazit

Weder über die Gesundheit von Zuchthunden, noch über Mischlinge lässt sich eine Aussage treffen, ob diese oder jene gesünder sind. Im besten Fall sind die Elterntiere bekannt und entsprechend durchgecheckt. So oder so kann niemand „in den Welpen hineinschauen“ und eine Garantie für die Gesundheit geben.