Habt ihr euch auch schon oft gefragt, warum Hunde eigentlich an der Leine ziehen? Es wäre für uns Menschen sehr viel einfacher, wenn der Vierbeiner schon von Geburt an eine perfekte Leinenführigkeit mitbringen würde :p Das Leben ist nur leider kein Wunschkonzert, deshalb müssen wir uns mit dem Training auseinandersetzen. Dabei hilft es, wenn man sich die Gründe in Erinnerung ruft, warum der Hund an der Leine zieht. Je nachdem kann der Trainingsweg zur perfekten Leinenführigkeit unterschiedlich sein!
Geh-Geschwindigkeit: Hunde haben eine deutlich höhere Geh-Geschwindigkeit als Menschen. Wenn es nach ihnen geht würden sie die meiste Zeit in einem lockeren Trab laufen – also deutlich schneller als wir. Es dauert bis Hunde verstanden haben, dass wir uns einen langsamen Gang von ihnen wünschen. Schleppleinen und gezielt eingesetzte Belohnungen können das Training deutlich beschleunigen 🙂
Umwelterkundung: auf den täglichen Spaziergängen gibt es für unsere Hunde viel zu erleben! Die verschiedensten Umweltreize sind einfach zu interessant: Schnüffelstellen, Artgenossen, andere Tiere, jagdliche Gerüche, etc. Dabei darf man nicht vergessen, dass der Gassigang die einzige Möglichkeit für den Vierbeiner ist, Abwechslung vom Alltag zu Hause zu bekommen und seinen Interessen nachzugehen. Das sollte man unbedingt berücksichtigen, wenn man wieder eilig den Spaziergang als Pflichtprogramm hinter sich bringen möchte. Zusätzlich zu einem gewissen Verständnis sollte man sich überlegen, wie man selbst für den Hund interessanter werden kann.
Druck erzeugt Gegendruck bzw. Zug erzeugt Gegenzug 😉 je mehr Hundehalter die Leine als Manipulationsinstrument benutzen, desto mehr ziehen die Hunde auch an der Leine. Gegenseitige Rücksichtnahme ist hier der Schlüssel! Wenn wir Hundehalter mehr auf die Bedürfnisse der Hunde eingehen, also stehen bleiben wenn sie schnüffeln wollen, schneller gehen, wenn sie dringend irgendwo hin müssen, dann sind auch unsere Vierbeiner öfter dazu bereit Rücksicht auf uns zu nehmen.
Angst: diese Ursache ist leider gar nicht so selten wie gedacht. Fürchtet sich der Hund auf dem Spaziergang häufig, ist er unsicher und/oder stark gestresst, dann kommt es ganz automatisch zu einem Zug an der Leine. Hier sollte nicht das Training der Leinenführigkeit an erster Stelle stehen, sondern die Linderung der Ängste des Hundes.
Wenn der Hund also mal wieder an der Leine zieht – überlegt euch die Ursache und arbeitet entsprechend daran 🙂 Aber Achtung – eine Ursache kommt selten allein!