Achtung beim Einsatz von Anti-Zug-Geschirren

Zieht der Hund an der Leine, ist das für alle Beteiligten sehr mühsam! Verspannungen bei Hund und Mensch sind keine Seltenheit. Jeder wünscht sich natürlich eine schnelle Lösung, um dieses Problem loszuwerden. Häufig wird dann auf sogenannte Anti-Zug-Geschirre zurückgegriffen um das Thema sofort abzustellen.

Dabei gibt es zwei Arten von Anti-Zug-Geschirren: Geschirre, bei denen vorne am Brustgurt ein Ring angebracht ist und Geschirre, die mit diversen Verschnürungen arbeiten.

Was passiert beim Einsatz?

Die Geschirre, die einen vorne angebrachten Ring haben basieren auf dem Prinzip, dass der Zug des Hundes in eine andere Richtung umgelenkt wird. So kommt der Hund nicht vorwärts, wie er es in dem Moment möchte, sondern wird automatisch zum Halter gerichtet. Was in der Theorie gut klingt, sieht in der Praxis leider ganz anders aus – die Wirksamkeit dieser Geschirre basiert hauptsächlich auf Schmerzreizen. Jedes Mal, wenn der Hund zieht verschiebt sich das Geschirr und schneidet letztendlich in die Achsel ein. Da das natürlich Schmerzen auslöst zieht der Hund nicht weiter. Im schlechtesten Fall versucht der Hund diesem Schmerz zu entkommen und zieht dadurch umso mehr 🙁
(Den gleichen Effekt hat es übrigens die Leine vorne im Brustgeschirr einzuhaken – also vorsicht vor diesem Tipp!)

Die Geschirre, die verschiedene Verschnürungen aufweisen basieren ebenfalls, aber noch viel offensichtlicher auf Schmerzreizen. Je nach Geschirr schneiden Sie in die Achsel oder in die Weichteile ein. Damit sind sie immer tierschutzrelevant!

Warum der Einsatz von Schmerzen im Hundetraining niemals sinnvoll ist: https://hundefaelle.at/warum-ich-auf-gewalt-im-hundetraining-verzichte/

Fazit

Generell gilt: Achtung vor allen Versprechen, die sofortige Trainingserfolge versprechen! Tatsache ist, Training braucht seine Zeit. Trainingsprobleme können nicht durch Equipment gelöst werden. Jede „Abkürzung“ geht immer auf Kosten unserer Hunde!