Joggen, Fahrrad fahren, Inline Skaten – artgerechte Hundebeschäftigung?

Fahrradfahren mit dem Hund ist aktuell in aller Munde. Vielen ist/war gar nicht bewusst, dass es nicht erlaubt ist den Vierbeiner angeleint am Fahrrad mitzuführen – die Tierschutzombudsstelle hat kürzlich darüber aufgeklärt: Link

Doch nicht nur das Fahrradfahren ist ein beliebter Sport, auch zum Joggen, Inline-Skaten, Skateboardfahren etc. wird der Hund gerne mitgenommen. Einerseits wollen wir dem Vierbeiner etwas Gutes tun, andererseits möchten wir unseren Alltag gerne effizient gestalten und möglichst viel auf einmal erledigen. Doch tut man dem Hund damit etwas Gutes?

Sport – Spaß für den Hund?

Auf die gesundheitliche Komponente möchte ich hier nicht eingehen, sie ist ausführlich im oben genannten Link beschrieben. Jedem sollte klar sein, dass Ausdauersportarten nur für gesunde Hunde geeignet sind.

Ist der gemeinsame Sport wirklich Spaß für den Hund? (Gesunde, junge) Hunde bewegen sich gerne, das ist klar. Doch sie haben viel mehr Hobbies! Vor Allem wollen Sie Eines tun, nämlich ausgiebig und intensiv schnüffeln! Außerdem wollen unsere Hunde Zeit haben um die Umwelt ausgiebig zu erkunden – neben Schnüffeln möchten Sie gerne Zeit haben zu Schauen, Dinge zu entdecken, zu markieren, zu graben, zu stupsen, etc.

Diese Dinge sind bei Ausdauersportarten unmöglich, da man natürlich nicht jeden Meter wegen dem Hund abbremsen möchte. Damit gehen die Erwartungen von Aktivitäten im Freien zwischen Hund und Mensch weit auseinander: wurde das erwünschte Verhalten während dem gemeinsamen Sport vorab nicht entsprechend trainiert, dann endet es meistens damit, dass der Hund häufig stehen bleiben möchte und dann hinterher gezogen wird. Spaßige Aktivitäten sehen definitiv anders aus. Vermutlich würden sich Hunde in der begrenzten Zeit, die sie draußen verbringen dürfen für andere Dinge entscheiden, als dafür neben dem Halter herzulaufen.

Sport – richtig gestalten!

Mit einigen Überlegungen vorab, kann der gemeinsame Sport für den Hund angenehmer gestaltet werden: vor der sportlichen Aktivität sollte der Vierbeiner ausreichend Zeit haben um seinen Hobbies nachzugehen: also Zeit um zu schnüffeln, zu flanieren, zu schauen, sich zu lösen, zu markieren uvm.

Erst wenn diesen Aktivitäten genug Zeit eingeräumt wurde sollte mit Sport begonnen werden. Die Geschwindigkeit sollte dabei immer an den Hund angepasst werden. Zeigt der Vierbeiner Anzeichen, dass er nicht mehr weiterlaufen möchte (der Hund wird langsamer, bleibt häufig stehen oder setzt sich sogar), dann sollte in jedem Fall darauf Rücksicht genommen werden.

Fazit

Den Hund bei sportlichen Aktivitäten mitnehmen kann eine gute Idee sein, wenn die gesundheitliche Komponente stimmt und der Hund gerne läuft.
Doch der Sport sollte immer nur zusätzlich stattfinden und keinen normalen Spaziergang ersetzen!

Aber bedenke: wenn der Hund es gewohnt ist täglich Sport zu erhalten, dann wird er es auch einfordern 🙂