„Ich nehme mir einen geretteten Straßenhund, die sind nämlich super sozialverträglich.“ Eine Aussage, die ihr vielleicht schon von manchen Hundehaltern gehört, oder auch bei Tierschutzorganisationen bzw. in Social Media-Foren gelesen habt. Doch stimmt das auch?
Straßenhund?!
Zuerst sollte man sich über die Aussage „Straßenhund“ Gedanken machen. Viele Hunde, die von Tierschutzorganisationen vermittelt werden, wurden auf der Straße aufgegriffen. Doch macht sie das gleich zu Straßenhunden? Das kann man in den allermeisten Fällen gar nicht so eindeutig gesagt werden, wie es oftmals dargestellt wird. Denn der Hund kann schlecht erzählen, wo er hergekommen ist. Nur, weil der Hund freilaufend aufgegriffen wurde heißt das noch lange nicht, dass er auch sein Leben auf der Straße verbracht hat. Natürlich gibt es auch ausgesetzte Hunde, die durchaus einen Teil ihres Lebens in einer Familie verbracht haben. Auch entlaufene Hunde sind darunter, die verloren gegangen sind. Teilweise findet man auch ausgediente Zuchthunde, die so einfach entsorgt wurden.
Sozialverträglichkeit?!
Hat man nun tatsächlich einen Straßenhund erwischt, ist dieser dann automatisch sozialverträglich? Nein, nicht unbedingt. In den meisten Fällen leben Vierbeiner auf der Straße in losen Gruppen zusammen. Aber auch Einzelgänger sind nicht ungewöhnlich. In diesen Hundegruppen befinden sich sicherlich auch sehr sozialverträgliche Vierbeiner, aber nicht nur. Es gibt ebenso ängstliche Hunde darunter, wie aggressive Vierbeiner und Hunde die zu Mobbing neigen. Ein Straßenhund muss demnach nicht automatisch ein tolles Sozialverhalten mit sich bringen. Es kommt sehr stark darauf an, mit welchen Hunden er zusammengelebt hat!
Fazit
Es ist großartig einem Tierschutzhund ein neues Zuhause zu geben. Doch gerade Second-Hand-Hunde sind immer auch Überraschungspakete. Auch wenn sie als sozialverträglich beschrieben werden bzw. sich auf Pflegestellen oder in Tierheimen sozialverträglich zeigen, ist das niemals eine Garantie! Nicht alle Tierschutzvereine verbringen so viel Zeit mit den Vierbeinern, dass sie sie wirklich gut kennenlernen können. Und Hunde können sich auch verändern, wenn sie in ihr endgültiges Zuhause ziehen. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten, wenn man sich für einen Hund entscheidet 🙂