Mythen der Hundeerziehung III: Trotzreaktion

Sehr oft hört man: „Mein Hund hat die Schuhe zerbissen, weil ich ihn alleine gelassen habe“ oder „Mein Hund hat auf die Couch gepinkelt, weil ich ohne ihn weggegangen bin“.

Wieder ein klarer Fall von einem Mythos! Eine Trotzreaktion ist nichts anderes, als eine Form der emotionalen Erpressung: „Weil ich alleine gelassen wurde, pinkel ich jetzt auf den Teppich!“ Diese Form von Verhalten konnte noch bei keinem Hund nachgewiesen werden und ist eine rein menschliche Interpretation.

Warum Hunde oft ein derartiges Verhalten zeigen, vor Allem wenn sie alleine gelassen werden:

– Das Alleinebleiben muss erlernt werden! Wenn der Hund einfach alleine gelassen wird, ohne dass dies zuvor trainiert wurde, dann muss er Todesängste ausstehen. Denn biologisch gesehen ist es nicht sinnvoll, sich von der Familie bzw. Gruppe zu entfernen, da die Überlebenschancen so deutlich verringert sind.

– Die „Trotzreaktion“ ist nichts anderes als eine Stressreaktion. Vielleicht weil das Alleinebleiben nicht erlernt wurde oder weil der Hund im Alltag generell zu viel Stress hat. Kauen beruhigt und hilft beim Stressabbau. Wenn keine entsprechenden Kaugegenstände zur Verfügung gestellt werden, dann kann es passieren, dass menschliche Gegenstände dazu genutzt werden. Bei einem erhöhten Stresslevel kann es außerdem schnell dazu kommen, dass der Harndrang erhöht ist und deshalb manchmal ein „Unfall“ passiert.

Also Vorsicht vor schnellen, menschlichen Interpretationen des Hundeverhaltens!